Linnich: Ausgelassene Stimmung bei der Prunksitzung

Rund 350 Jecke feiern mit dem AKV Linnich. Orden mit Kritik an der Politik.

Volles Haus bei der Prunksitzung der KG AKV Linnich. Foto: Cara Emilia Dühr
Volles Haus bei der Prunksitzung der KG AKV Linnich. Foto: Cara Emilia Dühr

10.02.2025

Es ist ein fröhliches Durcheinander in der Kultur- und Begegnungsstätte in Linnich am Place de Lesquin. Frauen in leuchtenden Schlangenkostümen, ein Mann, der sich als Queen Elizabeth II. verkleidet hat, und mehrere Piraten tanzen durch die Halle. Zwischendurch blitzen immer wieder die ausgefallenen rot-weißen Narrenkappen des Elferrates in der Menge auf. In wenigen Minuten startet die Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft AKV Linnich.

 

Ein Zauberer mit großem blauem Hut bestellt bei einem Kellner mehrere Getränke, während sich seine Tischnachbarn bereits fröhlich zuprosten. Alle Augen richten sich gespannt auf die Bühne. Bereits zum sechsten Mal findet die Sitzung in der Kultur- und Begegnungsstätte statt. „Die Stimmung ist hier immer super. Für mich ist diese Sitzung einfach jedes Jahr das Highlight der Session“, stellt Peter Leufen, Vorsitzender und Präsident des AKV Linnich, fest. 

"Wir haben viele eigene Gruppen. Darauf legen

wir großen Wert und das unterscheidet uns vielleicht auch von anderen Sitzungen"

Peter Leufen

Vorsitzender und Präsident des AKV Linnich

Dann erklingen auf einmal Trommeln. Die rund 350 Jecken stehen auf und fangen an zu klatschen. Der Einmarsch aller Tanzgruppen, begleitet vom Trommler- und Pfeiferkorps aus Kofferen, sorgt für den ersten Höhepunkt des Abends. Die roten „Alaaf“-Luftballons an der Wand der Halle wehen bei all dem Wirbel langsam hin und her. Am Ende der Parade zieht unter Jubel der Elferrat ein, der winkend die Bühne betritt. Neben Acts wie Fiasko, Bruce Kapusta und Dave Davis stehen vor allem lokale Auftritte im Fokus des Abends, wie etwa die AKV-Stadtgarde und das AKV-Tanzcorps.

 

 

„Wir haben viele eigene Gruppen. Darauf legen wir großen Wert und das unterscheidet uns vielleicht auch von anderen Sitzungen“, erklärt Leufen. Die ersten Kinder-Tanzgruppen betreten die Bühne und begeistern das Publikum mit kleinen Hebefiguren. Während die Orden an die Tanzmariechen der mittleren Garde des AKV verteilt werden, fällt das Motiv auf: eine Brücke mit einem schlafenden Männchen und einem laufenden Kabel. Der dazugehörige Spruch lautet: „Glasfaser rennt, Brücke verpennt.“ Damit wolle der Verein seinen Unmut über die schleppende Brückensanierung in Linnich ausdrücken, erklärt Leufen.

 

Der Abend schreitet voran. Immer wieder feuert der Elferrat das Publikum zu sogenannten „Raketen“ an – einem Ritual, bei dem der Applaus in drei Stufen bis zu lautem Jubel, Pfeifen und Klatschen gesteigert wird. Die Stimmung ist ausgelassen. „Jedes Jahr ist es schön, wenn alle zusammenkommen“, erzählt Leufen und lacht. Obwohl die Sitzung noch im vollen Gange ist, gibt es jetzt schon große Pläne für das kommende Jahr. „16 x 11 Jahre AKV Linnich“ steht bevor – ein Jubiläum, auf das sich jetzt schon alle Jecken in der Halle freuen. 

 

Quelle: Aachener Zeitung